Eine Hoffnung lernt gehen

Eine Hoffnung lernt gehen

Eine Hoffnung lernt gehen

30 Jahre friedliche Revolution – Theaterperformance

Eine Theaterperformance mit dem Freie Bühne Atelier & dem Gemeindechor der Friedenskirche & der Jazz-Funk-Soul Band Techno.
In Kooperation mit der Evangelischen Kirche und dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte “Matthias Domaschk“.

Mit dem Projekt „1989 // 2019 – Eine Hoffnung lernt gehen“ am 25.10.2019, 2 Tage vor der Thüringer Landtagswahl 2019, haben wir versucht alte Allianzen der demokratischen Kräfte zur Bewahrung der Demokratie in Deutschland neu zu schmieden. Die Kooperation eines Freien Theaters mit einer Kirchengemeinde und einem Archiv ist ein Impuls für die Notwendigkeit etablierte Ressentiments von bestehenden Institutionen abzubauen und sich auf die Gemeinsamkeiten in Bezug auf die Bewahrung der hart erarbeiteten Grundrechte in Deutschland zu besinnen.

Durch die intensive Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Jena, dem Chor der Friedenskirche, dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte und 2 Gesamtschulen ist, 30 Jahre nach der friedlichen Revolution in der ehemaligen DDR, ein einmaliges Zeitzeugnis entstanden. Dieses Zeitzeugnis setzte die friedliche Revolution und das aktuell wieder starke Aufkeimen von fremdenfeindlichen und völkischen Ressentiments in Verbindung als Reaktionskette von biographisch geprägten Gefühlen und Zuständen des „Abgehängt worden seins“ als Folge der Auswirkungen der Nachwendejahre.

Der partizipative und theater- und kulturpädagogische Ansatz, gemeinsam mit einer breit aufgefächerten Bevölkerung eine interaktive Performance zu erarbeiten, war dabei Dreh- und Angelpunkt des Projektes. Die Notwendigkeit neue Wege zu gehen und die Bevölkerung aktiv in Austausch kommen zu lassen wird im Hinblick auf die jüngsten Ereignisse immer dringlicher. Heute, 4 Monate nach der demokratischen Wahl am 27.10.2019, sind die politischen Gräben tief und scheinbar unüberbrückbar. Wir versuchten mit dem Projekt mit Mitteln der Kunst diese Gräben ein Stück zu überbrücken.

Beschreibung der Performance

Die christlichen Anstöße zur Friedlichen Revolution haben wir anhand der Ereignisse des 25.10.1989 in der Stadtkirche Jena, dem Prozess der Ökumenischen Versammlung und den Zeugnissen der Betroffenheit in Erinnerung gerufen. Aber wir wollten keine Heldengeschichte über die Vergangenheit erzählen, sondern erforschten die Verbindungslinien mit der Gegenwart.

Das Publikum wurde im Rahmen der Performance mit Situationen konfrontiert, in denen demokratische Errungenschaften wie Rechtsstaatlichkeit, Meinungs- und Versammlungsfreiheit abgeschafft sind. Es wurde zur Erinnerung eingeladen, wurde angehalten eigene Betroffenheiten aus der Gegenwart zu thematisieren sowie Mut und Hoffnung zu fassen, um eigene Botschaften der Veränderung in die Öffentlichkeit zu senden. Das Publikum lernte politische Akteure aus den reformerischen Gruppen der Friedlichen Revolution und engagierte Aktivist*innen von heute kennen. Die verschiedenen Phasen der Inszenierung durchlief das Publikum mehr als Involvierter denn als Zuschauender:

In dem dreistündigen Abend waren die Gäste an einem Demokratiefest beteiligt, erlebten einen Systemwechsel, brachten Mut auf und überschritten die Schwelle in den Schutzraum Kirche, durften Aufatmen (Moderation und Podiumsdiskussion), setzten sich im Gallery Walk mit Zeugnissen der Betroffenheit aus den achtziger Jahren und der Gegenwart auseinander, lernten die „Abgehängten“ kennen, erlebten Tanztheater, führten eine Meditation durch und bereicherten eine Installation mit ihren Botschaften.

Begleitet wurden die Gäste auf diesem Weg von Schauspielenden, Musikern, Chormitgliedern und Moderator*innen.

Zeugnisse der Betroffenheit

 

 

 

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